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Das Element der Nicht-Identität im Antiziganismus
Vortrag von Magdalena Freckmann
3. Dezember 2022 | 18 Uhr
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg
Identität ist für die Konstruktion ethnisierender Fremdbilder und die auf ihnen beruhenden Gewaltverhältnissen eine zentrale Kategorie: Das „Eigene“ und das „Fremde“ werden einander in der Imagination polar gegenübergestellt, mittels der ihnen zugeschriebenen Eigenschaften werden die Einzelnen dabei als Angehörige einer Gruppe identifiziert. Wie im Vortrag argumentiert wird, wird im Antisemitismus und im Antiziganismus aber gleichzeitig die Unzulänglichkeit der Identitätskonstruktionen verhandelt, was sich in der Vorstellung von einer „nicht-identischen Identität“ niederschlägt.
Anhand dieser Konstruktion sollen im Vortrag Parallelen und Unterschiede in der Struktur antisemitischer und antiziganistischer Bilder untersucht werden. Dabei soll gezeigt werden, dass die Vorstellung von der „Grenzüberschreitung“ durch die antisemitisch und antiziganistisch Stigmatisierten, durch die vermeintlich zentrale gesellschaftliche Ordnungskategorien wie Nation und Geschlecht in ihrem Bestehen bedroht werden, für das Verständnis dieser Bilder zentral ist.
Magdalena Freckmann, Studium der Antisemitismusforschung an der TU Berlin, Mitarbeit im Forschungsprojekt „Rassismus im Fürsorgekomplex: Mechanismen kommunaler Inklusions- und Exklusionspraktiken gegenüber Migrant:innen aus EU-Mitgliedsstaaten“ des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Berlin, befasst sich schwerpunktmäßig mit theoretischen Perspektiven auf Antiziganismus. Ihr Vortrag wird auf dem im März dieses Jahres in der Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung erschienenen Aufsatz „Das Element der Nicht-Identität im Antiziganismus“ beruhen.
Eine Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Antiziganismusforschung, des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma sowie der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention der PH Heidelberg.